Mit einer Galavorstellung verabschiedete sich der HSV Main-Tauber am Sonntagabend aus der Saison 2019/2020. Beide Teams mussten einige Ausfälle hinnehmen. So fehlten auf Seiten des HSV wie schon in den letzten Wochen Marcel Michel und Tim Roesler-Schlueter, sowie Danijel Lejic krankheits- und verletzungsbedingt. Doch dieses Mal gelang es den Hausherren deutlich besser die Ausfälle zu kompensieren. Speziell die Defensive wirkte wie ausgewechselt. Stellte man gegen Würzburg mit 34 Gegentoren noch einen Saison-Negativrekord auf, kassierte man gegen Großlangheim nur 16 Treffer, was einen Saison-Bestwert bedeutet. Dies war nicht nur der starken Abwehr sondern auch dem an diesem Abend überragenden Torhütergespann Benedikt und Maximilian Schack zu verdanken. In der Anfangsphase konnten die Gäste noch mithalten, ehe die Wertheimer mit einem fünf Tore Lauf bis zur 16. Minute auf 8:3 davon zogen. Bis zur Halbzeit hätte man die Führung sogar noch ausbauen können. Der TVG leistete sich offensiv viele unnötige Ballverluste, doch auch der HSV ließ im Angriff Chancen liegen. So blieb es bei einem fünf Tore Abstand zur Pause. Die Gäste kamen motiviert aus der Kabine und tatsächlich überschlugen sich schon kurz nach Wiederanpfiff die Ereignisse. In der 38. Minute zeigten die Schiedsrichter dem starken Julian Enzfelder bei einem Konter die rote Karte. Da diese Verteidigungsbewegung von vorne kam eine zweifelhafte Entscheidung. Die Großlangheimer nutzten die folgende Überzahl und verkürzten auf 14:11. Das Spiel wurde nun immer hitziger, doch letztlich gingen die Wertheimer, angetrieben von den Zuschauern, mit der aufkommenden Härte und Hektik besser um. Der TVG leistete sich weiterhin viele Ballverluste und auch durch eine eigene Überzahl, konnten die Gastgeber einen kleinen Lauf starten und die Führung auf 18:11 ausbauen. Vor allem Kevin Kunzmann hatte in dieser Phase Feuer gefangen und war von der Defensive der Gäste nicht zu bremsen. Daneben glänzte Abwehrspezialist Luis Eichelbrönner, der aufgrund der Ausfälle deutlich mehr Spielzeit im Angriff bekam und auch dort seine Qualitäten unter Beweis stellte. So ließen die Wertheimer auch in den Schlussminuten nichts mehr anbrennen und konnten den Vorsprung sogar noch ausbauen. Am Ende zeigte die Anzeigetafel ein 26:16 an. Der HSV verabschiedet sich dank einer tollen Manschaftsleistung mit einem Ausrufezeichen in die Sommerpause. In dieser steht jedoch auch viel Arbeit an. Das großartige Ergebnis in der letzten Partie kompensiert leider nicht ganz, dass man mit Platz vier, welchen man am Saisonende mutmaßlich belegen wird, die eigenen Ziele nicht ganz erfüllt hat. Vor allem auswärts zeigten die Wertheimer meist ein anderes Gesicht als zu Hause und weisen in der Fremde sogar ein negatives Punkteverhältnis auf. Man darf ebenfalls gespannt sein, wie sich der Kader in der Sommerpause verändern wird. Doch auch die nächsten Wochen halten noch spannende Entscheidungenn parat. An dieser Stelle dürfen wir die TG Heidingsfeld zur hochverdienten Meisterschaft beglückwünschen. Dahinter wird es bis zum letzten Spieltag einen engen Kampf zwischen der TG Würzburg und Großlangheim um den zweiten Platz geben und auch im Abstiegskampf ist noch nichts entschieden. HSV Spielertrainer Kevin Roesler-Schlueter blickt mit gemischten Gefühlen auf die Saison zurück: „Es ist schwer zu erklären warum wir solche Leistungsschwankungen hatten. Zu Hause haben wir ein komplett anderes Gesicht gezeigt als auswärts. Das ist zum Teil beruhigend, weil wir auch heute wieder gesehen haben, was für ein Potenzial eigentlich in der Mannschaft steckt. Letztendlich hat uns unsere Schwäche auf fremden Platz das Erreichen des zweiten Platzes gekostet. Es war insgesamt eine chaotische Saison, wir hatten viele Spiele in denen wir stark ersatzgeschwächt antreten mussten. Dennoch hat es Christian und mir großen Spaß gemacht die Mannschaft zu coachen. Heute hat die Mannschaft große Moral gezeigt und in einem Spiel, bei dem es tabellarisch um nichts mehr geht einen tollen Fight hingelegt. Uns erwartet eine spannende Sommerpause, da bei dem einen oder anderen unklar ist, wie es in der kommenden Saison weitergeht. Wir wollen jedoch auch in der nächsten Runde wieder angreifen!“
Es spielten und trafen:
Benedikt Schack (Tor); Maximilian Schack (Tor); Kevin Kunzmann 10/2; Luis Eichelbrönner 5; Julian Enzfelder 4; Sebastian Hingerl 2; Kevin Roesler-Schlueter 2; Philipp Merola 2; Levent Akbulut 1; Björn Brem; Christian Diehm; Jonathan Witt
Zuschauerzahl: 80
Schiedsrichter: Rigobert Pfister (TSG Estenfeld) und Michael Weber (TV Gerolzhofen)