Eine starke zweite Halbzeit reichte dem HSV Main-Tauber am Sonntagabend für einen letztlich ungefährdeten Sieg über den TV Ochsenfurt. Doch zu Beginn schienen die von fünf kurzfristigen Ausfällen gebeutelten Wertheimer dort weiter zu machen, wo sie in der Vorwoche gegen Randersacker aufgehört haben. Nach nicht einmal zehn Minuten lief man einem drei Tore Rückstand hinterher, der kurze Zeit später sogar auf 4:9 anwuchs. Defensiv fehlte die Abstimmung nahezu komplett und man fiel auf die einfachsten Finten hinein. Im Angriff fehlte es vor allem an der Konsequenz, Spielzüge durchdacht zu Ende zu spielen. So kam man selten in gute Abschlusspositionen und hatte allgemein mit einer schwachen Trefferquote zu kämpfen. Das vor der Partie geforderte Tempospiel fand bis dato noch gar nicht statt.
Doch mit der Zeit verbesserten sich die Gastgeber. Der Vorsprung der Ochsenfurter schmolz dahin und eine Minute vor dem Pausenpfiff konnte der HSV erstmals seit dem 2:2 wieder ausgleichen. Auch nach dem Seitenwechsel waren die Wertheimer nun das bessere Team gingen mit 18:16 in Führung. Der gute Lauf der Hausherren stockte jedoch kurz. In der 38. Minute zeigte der Schiedsrichter, der ansonsten eine gute Leistung ablieferte, HSV Spielertrainer Kevin Roesler-Schlueter die rote Karte. Eine zweifelhafte Entscheidung. Aufgrund einer weiteren Zeitstrafe mussten die Gastgeber nun in doppelter Unterzahl spielen, was die Ochsenfurter zum Ausgleich nutzten. Verunsichern ließ man sich davon jedoch keineswegs. Offensiv zeigte man sich weiterhin spielfreudig und defensiv verzweifelten die Gäste nun reihenweise am stark aufgelegten Maximilian Schack im Wertheimer Tor. Eine Viertelstunde vor Schluss lag man mit 22:19 vorn. Dem TVO gelang es noch bis zum 24:21 in der 53. Minute dran zu bleiben. In Folge ließ man jedoch nichts mehr anbrennen. Im Gegenteil. Der Gastgeber legte einen fulminanten Endspurt hin und erhöhte auf 31:21. Angesichts dessen, dass Ochsenfurt lange in Schlagdistanz war und in der ersten Halbzeit sogar mit fünf Toren führte, fällt das Endergebnis vielleicht ein bisschen zu deutlich aus.
Das dürfte beim HSV jedoch keinen stören. Fest steht aber, dass man sich in den nächsten Partien gewaltig steigern muss, vor allem was die Konstanz angeht. Die direkten Konkurrenten im Kampf und Platz zwei, Würzburg (29.02) und Großlangheim (08.03), werden eine Leistung wie in den ersten 15 Minuten mit Sicherheit härter bestrafen. Die freie Zeit bis dahin sollte also genutzt werden.
Dieser Meinung ist auch HSV Trainer Kevin Roesler-Schlueter: „Wir hatten wie so oft Licht und Schatten in unserem Spiel. Auch heute haben wieder wichtige Spieler gefehlt, es hat gedauert bis sich das Team gefunden hat. Wir hätten von Beginn an dominanter spielen müssen, gegen Ende haben wir das dann gut gemacht. Würzburg und Großlangheim sind aber ein anderes Kaliber. Ich sehe es positiv, dass wir nun zwei Wochen frei haben. In dieser Zeit können wir uns intensiv auf die kommenden Partien vorbereiten. Ich erwarte zwei hartumkämpfte Spiele.“
Es spielten und trafen:
Maximilian Schack (Tor); Julian Enzfelder 7; Kevin Kunzmann 5/1; Sebastian Hingerl 5/4; Luis Eichelbrönner 3; Philipp Merola 3; Kevin Roesler-Schlueter 2; Jonathan Witt 2; Danijel Lejic 2; Björn Brem 2; Christian Diehm
Zuschauerzahl: 60