Einen Erfolg der Kategorie Arbeitssieg holte der HSV Main-Tauber am Samstagabend in Höchberg. Nach den beiden Kantersiegen im Vorjahr sprach viel dafür, dass es auch diesmal eine deutliche Angelegenheit werden könnte, letztendlich fehlte jedoch nicht viel zur Überraschung. Wie schon gegen Heidingsfeld, plagten den amtierenden Meister erhebliche Personalsorgen. Mit Kunzmann, Akbulut, Lejic, Brem und Wießler fehlten den Gästen fünf Spieler, dazu gingen Eichelbrönner und Michel angeschlagen in die Partie. Dennoch deutete in der Anfangsphase viel auf einen erneuten ungefährdeten Sieg des Meisters hin. Mit 1:4 führte man nach rund acht Minuten. Dann fühlte man sich seiner Sache wohl zu sicher. Leichtfertige Ballverluste im Angriff und ein ungenügendes Rückzugsverhalten brachten die Gastgeber zurück in die Partie. Der Vorsprung schmolz dahin und das Publikum staunte nicht schlecht, als die Höchberger plötzlich mit 6:4 in Front lagen. Zwar konnte man zwischenzeitlich nochmals mit 8:9 in Führung gehen, letztlich lag man nach einer inakzeptablen ersten Hälfte jedoch mit 12:10 zurück. Das einzig positive war, dass es nach der Pause eigentlich nur noch besser werden konnte. Und das wurde es. Der Meister fing nun endlich an ansatzweise die unbestritten vorhandene Qualität auf das Feld zu bringen. Nach 43 Minute lag man mit 14:18 vorn, nach 15 Minuten im zweiten Durchgang hatte man dann so viele Treffer erzählt wie in der kompletten ersten Halbzeit. Doch wie schon in der Vorwoche, ging dem HSV in der Schlussphase die Puste aus. Julian Enzfelder musste die Partie kurz nach Wiederanpfiff verletzungsbedingt verlassen, was anhand der kaum vorhandenen Wechselmöglichkeiten gleich doppelt schmerzhaft war. Man merkte den Wertheimern nun den Verschleiß an, was die Höchberger nutzten um sich zurück ins Spiel zu kämpfen. Beim 20:22 rund zehn Minuten vor Ende war die Partie wieder offen. In Folge hatten die kampfstarken Gastgeber einige Chancen die Partie zu drehen. Dem Meister unterliefen wieder mehr unnötige Fehler, zusätztlich musste man aufgrund einer Zeitstrafe in der Schlussphase auch noch eine Unterzahlsituation überstehen. Hier drohte den Wertheimern der Erfolg zu entgleiten. Letztlich konnte man aber den Kopf immer aus der Schlinge ziehen bevor es richtig eng wurde. So zeigte die Anzeigetafel nach 60 Minuten ein 25:27. Während die Hausherren dieses knappe Ergebnis als Erfolg verbuchen dürften, ist man beim HSV mehr als unzufrieden mit der Art und Weise, wie man sich über die meiste Zeit verkaufte. Zwar zeigten die Gäste Moral und Kampfgeist, spielerisch blieb man aber weit unter den eigenen Möglichkeiten. Nun bleiben den Wertheimern zwei Wochen um die Partie aufzuarbeiten. Dann kommt der TV Ochsenfurt in die SH 1. HSV Trainer Konrad Michel äußerte sich nach der Partie unzufrieden, lobte aber gleichzeitig die charakterliche Stärke seiner Mannschaft: „Die vielen Ausfälle dürfen keine Ausrede dafür sein, wie wir uns heute präsentiert haben. Wir haben nicht ansatzweise unser Potenzial abgerufen und hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn wir hier Punkte lassen. Dies ist zum Glück nicht passiert. Das haben wir unserer Einstellung zu verdanken. Kämpferisch kann man uns nichts vorwerfen. Auch wenn wir unzufrieden sind, zählen am Schluss nur die zwei Punkte und die kann uns keiner mehr nehmen.“
Es spielten und trafen:
Benedikt Schack (Tor); Maximilian Schack (Tor); Kevin Roesler-Schlueter 6; Christian Diehm 4; Marcel Michel 4; Sebastian Hingerl 4/1; Jonathan Witt 3; Julian Enzfelder 3; Tim Roesler-Schlueter 2; Philipp Merola 1; Luis Eichelbrönner